AnimagiC 2012 - Termine

24. Jul. 2012 22:10
in News, Event

Bevor es mit meiner Wohnungs-Geschichte weitergeht, wollte ich kurz einwerfen, dass ich dieses Wochenende auf der AnimagiC in Bonn sein werde und dort signieren werde! :D

Leider hat es mein Artbook nicht geschafft, rechtzeitig zu erscheinen. Da die Produktion doch recht aufwendig war, musste es leider um zwei Monate verschoben werden. Jetzt kommt es also im Oktober raus, pünktlich zur Connichi! Und noch vor Weihnachten, wenn jemand noch Platz auf seinem Wunschzettel hat. ;)

Auf der Connichi in Kassel werde ich dann auch anwesend sein und dann endlich das Artbook signieren. So lange gibt es ConHon-Einträge und Signaturen auf Extra-Signierkarten. Das Motiv dieses Mal wird ein Ausschnitt aus einem Bild sein, das ich extra für das Artbook erstellt habe:


Das vollständige Bild gibt es dann im Artbook zu sehen. Freut euch darauf! Das Buch wird ziemlich cool! Wir sind auf der Zielgeraden angekommen und machen es gerade für den Druck fertig. Morgen wird es in den Druck gehen. Ich bin ziemlich aufgeregt! Was ich bislang gesehen habe, sieht sehr gut aus! Ich hoffe, auf Papier wird es genauso schick werden! ;)

Aber zurück zur AnimagiC - hier meine Termine im Überblick:

Samstag: 12.00 - 13.00 Uhr
17.00 - 18.00 Uhr
Sonntag: 15.00 - 16.00 Uhr
am TOKYOPOP-Stand

Kommt alle vorbei! Ich würde mich sehr freuen! Ihr dürft euch alles Mögliche als Zeichnung wünschen - gerne auch Schwarzer Kater-Charaktere! ;) Ich freue mich einfach, nach langer Zeit mal wieder auf 'ne Convention zu gehen und Leute zu treffen! Das hatte ich lange nicht mehr! ^^

Also dann, wir sehen uns! Und nächstes Mal geht es dann mit der Wohnungs-Geschichte weiter! :D

Bis dann!
Eure Menolly

Erste Wohnung (Teil 1) - Die Suche

16. Jul. 2012 22:49
in Aus meinem Leben

Dann war's also beschlossen. Ich wollte eine eigene Wohnung haben. Lange habe ich gezögert, weil ich nicht wusste, ob ich die Verantwortung tatsächlich übernehmen wollte und ob eine Wohnung für mich allein, nicht doch etwas... einsam wäre. Letztendlich habe ich jedoch beschlossen, den Sprung zu wagen.

Eine eigene Wohnung hat nun mal viele Vorteile, die man nicht hat, wenn man noch bei seinen Eltern oder in einer WG wohnt. Man kann seinen Alltag so gestalten, wie man will. Man kann dann schlafen gehen, wann man will, stundenlang telefonieren, Waschen, Baden, Essen, wann man möchte und muss sich mit keinem absprechen. Auf der anderen Seite ist man aber auch auf sich gestellt, wenn man krank ist, schwach, Probleme hat oder sich verletzt. Es ist keiner da, der einen auffangen könnte, wenn was ist. Man braucht also einen Freundeskreis oder Familie in der Nähe, damit man trotzdem sozialen Kontakt hat. Da ich nun einen Bürojob hatte und mich schon einigermaßen in Hamburg eingelebt habe, waren die Umstände darum perfekt. Ich entschloss mich, auf die Suche zu gehen.

Es ist schwer, eine Wohnung zu finden. Es ist umso schwerer, in Hamburg eine (bezahlbare und gleichzeitig bewohnbare) Wohnung zu finden! Der Wohnungsmarkt in Hamburg ist katastrophal!!! Die Wohnungen hier sind generell überteuert, bei vergleichsweise kleinerer Fläche und vergleichsweise schlechterem Zustand. Für mich war ein Kriterium wichtig: Die Wohnung musste in der Nähe meiner Arbeitsstelle sein, am besten fußläufig oder schlimmstenfalls mit Fahrrad erreichbar. Ich hatte nämlich keine Lust, regelmäßig Fahrkarten für Bus und Bahn zu kaufen (Auto besitze ich nicht) und meine Zeit für Hin- und Rückfahrt dort zu verschwenden, wenn ich sie doch am Zeichentisch mehr gebrauchen könnte. ;) Dummerweise liegt unser Büro jedoch in einer ziemlichen... In-Gegend. Blöd gelaufen. Die Wohnungen in dieser Gegend hier sind also noch mal ne Ecke schlimmer und teurer, als vergleichbare Wohnungen in anderen Stadtteilen... Darum nahm ich mir Zeit, eine schöne Wohnung zu finden, die mir gefiel und die ich mir leisten konnte. Und das war wirklich nicht leicht!

Ich bin in dieser Zeit bei vielen Wohnungsbesichtigungen gewesen. Viele Wohnungen fand ich übers Internet, teilweise auch über die Zeitung oder durch Tipps von Bekannten und Freunden. (Letztere sind übrigens mit die besten und günstigsten, wenn sich da also was ergibt, nicht zögern! °_^) Im Internet und in den Zeitungen sind meist Wohnungen, die "übrigbleiben", wenn kein Nachmieter gefunden werden konnte oder die "Privatsuche" nichts ergab. Man kann davon ausgehen, dass die Wohnungen im Internet oft überteuert, im schlechten Zustand oder sonstige Macken haben, die man am besten bei der Besichtigung herausfindet. Bei Besichtigungen gibt es drei Arten:

- Massenbesichtigung:
Es kann kommen, wer will. Datum, Uhrzeit und Adresse werden öffentlich bekannt gegeben und ein Zuständiger für die Wohnung (meist ein Makler) ist am Termin anwesend (oft nach einer mind. halbstündigen Verspätung) um die Wohnung aufzuschließen und die Bewerbungsunterlagen auszuteilen. Fragen kann der Makler oft keine beantworten, weil er sich mit dem Objekt zu wenig beschäftigt hat, weil er noch zehn andere Wohnungen an diesem Tag hatte zum Aufschließen. Bei diesen Besichtigungen ist man einer von... 50 oder so und kann froh sein, bei dem Gedränge überhaupt was mitzubekommen.
Wenn man seine Bewerbung abgibt, wird meist gleich vor Ort vorsortiert. Ich hab mal gesehen, wie ein Makler Symbole in die Ecken der Bewerbungen gekritzelt hat, vermutlich basierend auf dem Aussehen der Personen. Türkischstämmige bekamen ein Minus, unerfahrene Studenten mit spendablen Eltern ein Plus. ;)
Selbstwertgefühl: Mies
Informationsgehalt: Schlecht
Chancen: Schlecht

- Gruppenbesichtigung:
Man muss vorher anrufen und sich anmelden. Vorsortiert wird am Telefon, entweder indem ein paar Fragen im Vorfeld schon gestellt werden ("Wie viele Personen sollen in die Wohnung ziehen?") oder indem nach den ersten 30 oder so keine Anrufe mehr angenommen werden. Man bekommt einen Termin, bei dem man mit etwa fünf anderen Leuten gleichzeitig die Wohnung anschaut. Der Makler oder Vermieter ist anwesend und beantwortet Fragen, erzählt von sich aus aber eher wenig. Bewerbungsunterlagen kann man gleich abgeben, oder später nachschicken.
Selbstwertgefühl: Okay
Informationsgehalt: Ausreichend
Chancen: Okay bis ganz gut

- Einzelbesichtigung:
Man muss sich unbedingt vorher anmelden und vllt. sogar Fragebögen ausfüllen. Es wird ein Einzel-Termin vereinbart. Der Makler nimmt sich Zeit, in der Wohnung herumzuführen und alles zu erklären. Offene Fragen werden beantwortet. Sollte die Wohnung nicht zusagen, werden vllt. sogar andere Wohnungen als Alternative vorgeschlagen. Ein Makler hat mich sogar in seinem Auto (!) zu einer anderen Wohnung gefahren und sie vorgeführt.
Bewerbungsunterlagen sind in einer schicken Mappe zusammengefasst und werden mitgegeben. Man kann sie dann zu Hause ausfüllen und per Post oder Fax einreichen. Man bekommt die Telefonnummer des Maklers, falls noch Fragen auftauchen.
Selbstwertgefühl: Super
Informationsgehalt: Gut bis sehr hoch
Chancen: Sehr gut

Wie man sich denken kann, ist die Massenbesichtigung die häufigste Form und die Einzelbesichtigung die, die kaum noch zu finden ist. Ich hatte nur eine EInzelbesichtigung während meiner gesamten Suche! Diese war zu einer stark renovierungsbedürftigen Wohnung. Als Alternative wurde mir auch eine komplett renovierte Wohnung vorgeschlagen, die aber fast eineinhalbmal so teuer war. Aber das wäre nicht das Problem, leider lag sie auch sehr ungünstig. Zu Fuß oder mit Fahrrad wäre ich nicht ins Büro gekommen. Deswegen habe ich dann abgelehnt. Ein paar von der zweiten Sorte hatte ich auch. Meine Wohnung, die ich jetzt habe, war von einer Gruppenbesichtigung. Die Massenbesichtigungen sind die furchtbarsten. Man fühlt sich wie Dreck. Es ist voll, wie in einem Bus zur Rush-Hour. Du hast keine Chance, dem Makler Fragen zu stellen und wenn, kann er sie oft gar nicht beantworten. Teilw. wohnen die Vormieter noch drin, also läuft man durch eine möblierte Wohnung mit persönlichen Gegenständen (die man vllt. gar nicht sehen will) und versucht, sich alles wegzudenken. Man hat so keine Chance, Makel zu erkennen. Es ist so laut, dass man nicht auf den Straßenlärm horchen kann. Kurzum: Es ist schrecklich! Makler sparen dadurch schlicht Geld, indem sie möglichst wenig Arbeit reinstecken und möglichst viel rausschlagen können. (Makler nehmen teilw. bis zu drei Kaltmieten Provision, was hier in Hamburg gerne an die eineinhalb Tausend Euro bedeuten kann!)

Meine Wohnung schließlich fand ich im Internet. Ich habe sofort gesehen, dass sie gut liegt, nur knapp 10 Min. zu Fuß vom Büro entfernt. Am Haus lief ich jeden Morgen vorbei, also wusste ich, dass es ein hübsches Haus war. Ich meldete mich also an und bekam tatsächlich einen Termin zur Gruppenbesichtigung! Die Provision war auch nur eineinhalb Kaltmieten, was SEHR günstig ist für Hamburg. Und als ich schließlich die Wohnung betrat, hatte ich sofort ein gutes Gefühl. Das ist ein sehr gutes Zeichen und tatsächlich hatte ich das nur bei einer Handvoll Wohnungen, während der gesamten Suche. Das Gefühl, dass man reinkommt und denkt: Wow! Das ist es! Hier fühl ich mich wohl!

Das Gefühl hatte ich hier. Die Wohnung war allerdings (wie man schon annehmen konnte) nicht in besonders gutem Zustand. Sie war renovierungsbedürftig. Der Vormieter, so wurde mir gesagt, war Raucher und so sah es auch aus. Die Wände, Türen und Fenster waren vergilbt, die Decken noch aus den 70ern, der Fußboden (Diele) alt und grau. Aber der Schnitt der Wohnung war gut. Sie hat eine Badewanne und eine große Wohnküche, in die (so der Makler) eine brandneue Einbauküchenzeile mit Ceran-Herd reinkommen sollte. Also gab ich meine Bewerbungsunterlagen ab.

Ich hatte die ganze Zeit ein recht gutes Gefühl und ahnte irgendwie, dass ich gute Chancen hatte. Ich weiß auch nicht, wie. Aber als der Anruf etwa eine halbe Woche später kam, war ich kaum überrascht. Es hieß, ich würde die Wohnung kriegen, wenn ich sie denn noch wollte. In diesem Augenblick zögerte ich kurz. Mir war klar, dass wenn ich zusagen sollte, viel Arbeit auf mich zukäme. Renovierung, Neuausstattung, Umzug... Die Kosten wären enorm! Und wer weiß, was noch in dieser Wohnung lauert, wovon ich noch gar nichts wusste. Ich wusste aber auch genau, dass wenn ich zögern sollte, ein anderer hinter mir stünde, der die Wohnung sofort nehmen würde. Ich konnte mir also keine lange Denkpause erlauben. Ich sagte also zu. Selten hat mein Herz so heftig gehämmert wie in diesem Augenblick! Mir wurde heiß und kalt, weil ich sofort wusste, dass damit mein nächster Monat besiegelt war. Und gleichzeitig war ich überglücklich, weil ich mich so entschieden hatte! Ich hatte noch einige Bedenken und das hätte mich auch noch warnen müssen, denn Zweifel sind bei mir immer ein gutes Alarmsignal, dass ich mich zu übernehmen drohe. Aber hätte ich es nicht gemacht, hätte ich es bereut. Ich hab es also gewagt und einen Termin zur Vertragsunterzeichnung vereinbart. Es gab kein Zurück...

Fortsetzung folgt...

Manga vs. Leben

11. Jul. 2012 00:20
in Aus meinem Leben

Heyho und willkommen zurück in meinem Blog! *staub wegpust* Es scheint eine halbe Ewigkeit her zu sein, dass ich mal einen Eintrag hatte. Es scheint allgemein eine halbe Ewigkeit her zu sein, dass ich überhaupt mal wieder im Internet aktiv war. Letztens bekam ich eine E-Mail, in der eine Leserin fragte, wann es mit Schwarzer Kater weitergeht, weil sie schon acht Monate auf Kapitel 4 wartet, und ich so: "ACHT MONATE?!!! Unmöglich?! Hab ich nicht erst gestern hochgeladen?!!!", aber nein. Es stimmt. Es sind ACHT Monate vergangen!!!! OMG, es tut mir so leid, dass es so ewig dauert!!! Ich wollte ursprünglich direkt weitermachen, aber wie so oft, grätschte mir das Leben rein und erst jetzt komme ich so weit zur Ruhe, dass ich weitere Arbeit planen kann.

Im Dezember ging das dritte Kapitel zu Ende und ich wollte, wie gesagt, gleich weitermachen. Doch im selben Monat eröffnete meine damalige Mitbewohnerin, die gleichzeitig die Hauptmieterin der Wohnung war, dass sie gerne ausziehen und die Wohnung aufgeben möchte. Und da das eine Genossenschaftswohnung war, und ich keine Chance hatte, sie übernehmen zu können, bedeutete das für mich, mir eine neue Bleibe suchen zu müssen. Das hat die Weihnachtszeit nicht wirklich einfach gemacht. Gleich Anfang Januar begann ich mit der Wohnungssuche. Ich habe nach WGs und Wohnungen geschaut, weil ich mir zu dem Zeitpunkt nicht sicher war, ob ich den "Sprung in die Selbsständigkeit", die eine eigene Wohnung mit sich bringt, mir zutraue. Hier in Hamburg ist eine (bezahlbare) Wohnung eh schwer zu finden und man sollte genug Zeit einplanen. Letztendlich fand ich doch eine WG und zog mit Sack und Pack kurz nach meinem Geburtstag (zweite Februarhälfte) schließlich in eine neue WG.

Damit war der Umzugswahn aber noch nicht vorbei. Im März stand dann der Umzug meiner Arbeitsstelle, vom Verlag, an. Es war zwar "nur" innerhalb Hamburgs, dennoch bedeutete das Packen, Arbeit neu organisieren, mit anpacken und sich an neue Arbeitswege und Räume gewöhnen. Es lief zwar alles mehr oder weniger reibungslos ab und da ich eh nicht zu den wirklichen Organisatoren des Umzugs gehörte, lastete auch auf meinen Schultern nicht so viel, aber dennoch war es weit davon entfernt, einfach nur die Sachen an dem alten Platz zu packen und am neuen Platz wieder auszupacken, wo schon alles steht. Es gab einiges an Stolpersteinen und trotzdem musste auch die Arbeit weitergehen. Wir haben teilweise von zu Hause aus gearbeitet, um den Rhythmus nicht zu verlieren. Und fleißig wie ich bin, habe ich auch so noch mit angepackt, das versteht sich von selbst. Alles in allem war es also schon eine recht stressige und anstrengende Angelegenheit. Und das, wo ich doch von meinem eigenen Umzug noch nicht ganz erholt war...

Und schließlich stand für mich fest: Ich will doch eine eigene Wohnung. Schluss mit WG, ich will auf eigenen Beinen stehen. Die Suche, die ich also Anfang Januar gestartet hatte, führte ich also auch in der neuen WG fort. Und Ende Mai war es endlich soweit: Ich fand eine schöne Wohnung, in der ich mich wohlfühlte und die ich zu meinem neuen Zuhause machen wollte. Ich hatte Zweifel, ob ich dem gewachsen wäre, aber letztendlich hab ich es doch gewagt. Ich unterschrieb den Vertrag.

Leider war die Wohnung in keinem allzu tollen Zustand und musste teilweise renoviert werden. Ich habe alle meine Ersparnisse in die Hand genommen und den ganzen folgenden Monat lang die Wohnung auf Vordermann gebracht. Auch jetzt ist noch nicht alles fertig und auch der Vermieter kommt mir nur schwer entgegen, darum bin ich auch jetzt noch nicht 100%ig mit dem Ergebnis zufrieden. Aber das Gröbste ist jetzt geschafft. Vor etwa einer Woche bin ich nun also in meine erste, eigene Wohnung gezogen. Und seit Vorgestern habe ich wieder Internet und Telefon - Heureka! Sobald mein Arbeitsplatz wieder vollständig eingerichtet ist, werde ich also wieder meine Feder schwingen! Ich freue mich darauf, ganz ehrlich! Denn das letzte halbe Jahr war wirklich schwer für mich. Ich habe irgendwie das Gefühl, es ist wie in einem Rausch vergangen. Deswegen war ich so geschockt bei der Mail mit den acht Monaten. Es stimmt! Aber ich kann es kaum glauben!

Ich habe also insgesamt drei Umzüge hinter mir, daneben mehr Arbeit denn je im Büro und auch mein Artbook musste ich irgendwie mit reinquetschen. Ich hab in dieser Zeit wirklich wenig im Netz gemacht. Ich bin auch völlig aus den Unterhaltungs-Themen raus. Viele Ereignisse, die euch in diesem halben Jahr vielleicht bewegt haben, habe ich kaum mitbekommen. Ich war kaum im Kino, hab alle Filme, über die man so sprach, verpasst. Von Conventions und Events ganz zu schweigen. Selbst von der EM habe ich nur die wichtigsten Spiele (Deutschland-Spiele) mitbekommen, und auch da noch nicht mal alle, denn ich habe keinen Fernseher mehr und musste mich auf Public-Viewing verlassen, und das, wo ich doch ne Wohnung zu renovieren hatte. ;) Ihr seht, alles nicht so einfach. Ich fühl mich, als würde ich nach einem halbjährlichen Winterschlaf allmählich aus meiner Höhle kriechen. Hey, Welt! Ich bin zurück! Und ich bin bereit für neue Schandtaten! :D

Ich hab SO VIELE Blog-Einträge im Kopf, die ich gerne verfassen würde. Die meisten betreffen die Wohnung und meine Erfahrungen mit Vermietern, Handwerkern und Verkäufern. Es gibt viele Dinge, wo ich mich schön blöd angestellt habe, und viele, wo ich mit Fehlern von Außen zu kämpfen hatte. Und da ich allein, ohne elterliche oder familiäre Unterstützung, in einer fremden Stadt alles selbst regeln musste, war ich so manches Mal ganz schön überfordert. Meine Erfahrungen würde ich gerne teilen. Vielleicht gibt es ja ein paar von euch, denen sie nützen könnten, oder wenn nicht, die euch dann einfach unterhalten würden. ;) Das steht also auf meinem Plan.

Außerdem hab ich ne kleine Geschichte in der Mache, die jetzt auch einen Monat pausieren musste, weil der Umzug dazwischen kam. Die will ich beenden und veröffentlichen.

Und natürlich das vierte Kater-Kapitel, das ich nun viel zu lange vor mir hergeschoben habe. Jetzt, da sich mein Kopf langsam klärt, werde ich mich endlich richtig dransetzen um euch das Hammer-Kapitel zu präsentieren, auf das ihr schon so lange wartet! Ich freue mich richtig darauf!

In dem Sinne also... bis demnächst! :D

Bye bye
Eure Menolly

"Ich will Mangaka werden!"

09. Jul. 2011 17:57
in Kommentar, Ernste Themen

Bereits vier Monate wohne und arbeite ich nun in Hamburg. Bislang ist das eine sehr schöne Zeit! Ich habe sehr viel Spaß und lerne beinahe täglich was dazu. Es war eine sehr gute Idee, meinen Blickwinkel zu ändern. Als Zeichner lebt man in seinen vier Wänden und sieht alles nur aus Zeichnersicht. Das ist ja auch verständlich, wie soll man auch etwas aus einem Blickwinkel betrachten, den man weder kennt noch nachvollziehen kann? Aber dadurch kann es natürlich passieren, dass man nur eine Seite der Medaille sieht und darum kein Verständnis für bestimmte Entscheidungen "von oben" aufbringen kann. Oder dass man bestimmten Problemen hilflos gegenübersteht und die Möglichkeiten, die man hat, sie zu lösen, nicht mal kennt und dadurch Frust aufbaut.

Zum Beispiel ist man als unabhängiger, unkommerzieller Künstler gewohnt, alle Freiheiten in der Gestaltung und Präsentation seiner Werke zu haben. Sobald man mit einem Verlag anfängt zusammenzuarbeiten bekommt man aber Vorgaben und Richtlinien, wie man zu arbeiten hat. Es ist für einen Künstler schwer zu verstehen, warum plötzlich alle Seiten einen Satzspiegel brauchen, warum es von Vorteil ist, dass ein Werk eine bestimmte Seitenzahl hat, warum man kein braunes oder grünes Cover, sondern lieber ein rotes oder blaues zeichnen sollte usw. Weil man solche "Vorgaben" nicht versteht, fühlt man sich dann bevormundet durch scheinbar willkürliche Versuche, einen Künstler "an die Leine zu nehmen". Man lässt sich leicht zu Gedanken hinreißen wie "der Verlag will mir vorschreiben, was ich zu tun habe". Aber dass der Verlag auch nur das Beste will, merkt man spätestens dann, wenn man sein beiges Cover durchgesetzt hat und es in den Regalen liegt wie Blei, während die roten und blauen Bücher um ihn herum weggekauft werden.

Die Entscheidung, warum man ein Buch in die Hand nimmt und im besten Fall kauft, hängt von vielen Faktoren ab, von denen sehr viele unterbewusst auf uns Einfluss nehmen. Ob man nun will oder nicht, man selbst wird auf psychologische Tricks immer anspringen, sofern man sie nicht bemerkt und bewusst meidet. Das Cover mit der coolen Hauptfigur in einer coolen Pose wird eher in die Hand genommen, als das Cover mit dem Bösewicht, der im Hintergrund verschwindet. Ein hübscher Zeichenstil geht besser, als ein gewöhnungsbedürftiger. Ein gelungenes Cover ist für den Erfolg eines Buches ausschlaggebender, als ein gelungener Inhalt.

Klar, als Zeichner lässt man sich auch gerne zu dem Satz hinreißen: "Wie oft mein Manga gekauft wird, ist mir egal, ich will damit kein Geld verdienen." Aber spätestens wenn der eigene Manga rausgekommen ist und so ein Flop ist, dass man nicht mal eine Rückmeldung dazu bekommt, ist man enttäuscht. Nicht wegen dem Geld, sondern wegen mangelnder Aufmerksamkeit. Man zeichnet schließlich nicht ein Jahr lang, damit das eigene Werk im Nichts verschwindet, man will, dass die Leute den Manga lesen und sich melden, dass sie es gelesen haben und wie sie es fanden. Man will Resultate sehen! Man will sehen, dass das eine Jahr Arbeit sich gelohnt hat. Ob positiv oder negativ, man will einfach eine Veränderung zu "vorher" wahrnehmen. "Ich bin jetzt Mangaka" - das will man nicht nur sagen können, sondern es auch merken! Wenn aber niemand das eigene Werk liest, merkt man als Zeichner nichts. Wie in dem Konfuzius-Spruch mit dem umgefallenen Baum im Wald. In diesem Fall würde er wohl lauten: "Wenn man einen Manga zeichnet, den niemand liest... hat man den Manga dann überhaupt gezeichnet?"

Um diese Situation zu verhindern und natürlich auch finanziell was davon zu haben, ist der Verlag daran interessiert, aus dem Werk des Künstlers einen Erfolg zu machen. Die erste Maßnahme in der Richtung ist, dass der Verlag mit einem Künstler, von dem er aus Erfahrung weiß, dass er sich nur schwer vermarkten lässt, gar nicht erst einen Vertrag eingeht. Manche Künstler bekommen eine Absage, nicht weil sie schlecht zeichnen/erzählen könnten, sondern weil sie z.B. ein Genre bedienen, das auf dem Markt problematisch ist - wie Seinen oder Josei, aber auch Fantasy oder Sci-Fi. Auch Comedy geht in Deutschland - leider - schwierig... Ein Verlag versucht trotzdem natürlich entsprechende Werke in seinem Repertoire zu haben, nur für den Fall, dass sich die "Mode" ändert und natürlich um ein breites Angebot für alle Leser zu haben. Aber da nimmt man dann lieber ein Werk, das z.B. in einem anderen Land bereits abgeschlossen ist (damit man zumindest nicht den Ärger hat, dass der Zeichner irgendwann die Lust am Zeichnen verliert oder mitten in der Arbeit abtaucht) und/oder z.B. in einem anderen Land ein Erfolg ist/war (dann hat man zumindest etwas in der Hand, worauf man aufbauen kann und ein Indiz, dass das Werk zumindest sooo schlecht nicht sein kann). Durch solche Kriterien kommt es dann, dass Werke aus Japan oder anderen Ländern mehr Chancen in diesem Segment bekommen, als einheimische... So schade das auch ist. Mehr Chancen bekommt ein hiesiger Zeichner in erfolgreichen Genres, wie z.B. Boys Love und Shojo. Zeichner, die auf diese Genres spezialisiert sind und/oder das gerne zeichnen, haben also Glück! Wer jedoch z.B. auf Seinen spezialisiert ist und sich aber aufgrund der Bedingungen in Deutschland auf z.B. Boys Love umstellen will, wird leider auch wenig Erfolg haben, denn der Leser merkt, wenn ein Zeichner keinen Spaß am Zeichnen kann und nicht hinter seinem Werk stehen kann. Auch der Verlag wird von sowas eher Abstand nehmen, weil ein Zeichner, der sich verstellen muss, eher dazu neigt, seine Arbeit nicht zu Ende zu bringen und den Verlag auf seinen Kosten sitzen zu lassen.

Die Umstände also, dass hierzulande fast ausschließlich Boys Love und Shojo Zeichner herausgebracht werden, frustriert die, die nicht das Glück haben, in einem dieser Erfolgsgenres zu Hause zu sein. Diese fangen dann an, gegen Verlage zu wettern, die ihnen keine Chance geben, und gegen die Leser, die "zu doof" sind zu kapieren, wie viel hochwertiger das doch ist, was man macht, im Vergleich zum "flachen" Shojo und Boys Love. Unzählige Foreneinträge, Blogposts, Facebooknachrichten und Tweets zu diesem Thema stammen von frustrierten Zeichnern, die einfach keinen Verlag für sich finden, weil sie zu speziell sind. Sie schimpfen und sie weinen, sind enttäuscht und hilflos angesichts der Ungerechtigkeit, mit der das Schicksal sie gestraft hat. So viel Energie und Zeit verwenden sie aufs Schimpfen und Enttäuscht-Sein! Dabei könnten sie in der Zeit und mit dieser Kraft, wenn sie sie sinnvoller anlegen würden, eine Lösung finden!

Denn ein Verlag ist nicht der einzige Weg, den Leser zu erreichen. Gerade in der heutigen Zeit gibt es sehr viele Wege, sein Werk an die Öffentlichkeit zu bringen. Es ist unglaublich, wie viele Hobbyzeichner sich im Internet herumtreiben, die davon reden, gerne einen Manga rausbringen zu wollen. Mache ich mich allerdings auf die Suche nach Onlinecomics, finde ich kaum was, das über zwei Kapitel geht oder gar abgeschlossen ist! Gehe ich auf den Doujinshi Markt auf einer Messe, besteht das Angebot zu 95% aus Buttons, Postkarten, Postern, T-Shirts und anderem Krams - alles, nur keine Doujinshi! Wo sind die Zeichner, die doch angeblich so gerne Manga zeichnen wollen? Warum nutzen sie nicht die Möglichkeiten, die ihnen angeboten werden, um ihre Werke zum Lesen und Kaufen zur Verfügung zu stellen?

Zeichnen ist Arbeit. Und es ist sehr viel Arbeit, einen ganzen Manga zu zeichnen, besonders, wenn er mehr als 200 Seiten haben soll. Sehr bald merkt der unerfahrene Zeichner, dass es schwerer ist, als er sich das vorgestellt hat, denn man stellt es sich IMMER leichter vor, als es tatsächlich ist. Sich durch zwei, drei, fünf Bände zu quälen, ist noch eine Stufe schwerer. Bei jedem Kapitel, bei jeder Seite führt man einen Kampf mit sich selbst. Man ist nie vollends zufrieden mit seinen Zeichnungen, muss aber auch mal eine nicht so gute Zeichnung loslassen können, um überhaupt fertig zu werden. Man kämpft gegen Müdigkeit und seine eigene Faulheit. Man entsagt dem sozialen Leben, man verliert das Zeitgefühl. Man steckt sein ganzes Herz in ein Projekt, von dem man nie weiß, wie viele es am Ende überhaupt zu Gesicht bekommen und ob die Leser es denn überhaupt gut finden werden.

Viele verlieren diesen Kampf. Das ist für alle Parteien dann schwer - der Zeichner fühlt sich als Versager, weil er es nicht gepackt hat, der Verlag bleibt auf den teils horrenden Summen von Honorar und Marketing sitzen, geschweige denn, dass das Vertrauen in die Künstler ein weiteres Mal einen Knacks bekommt, der Leser ist sauer, weil er nie erfahren wird, wie es weitergeht. Wenn der Zeichner aufgibt, gibt es nur Verlierer. Verständlich also, dass der Verlag immer versuchen wird, dieses Szenario abzuwenden. Und darum werden auch Leute abgelehnt. Man lehnt Manga ab, wenn man nicht an den Erfolg des Projekts glaubt. Aber auch "profane" Gründe sind manchmal ausschlaggebend. Zum Beispiel, wenn man kein Vertrauen in das Durchhaltevermögen eines Zeichners hat, wenn schon in der Bewerbung Arbeit gespart wird und/oder derselbe Zeichner bei jeder Mappensichtung mit derselben Mappe erscheint. In sehr seltenen Fällen wird ein Zeichner aber auch abgelehnt, wenn man mit ihm menschlich nicht klarkommt. Manche Zeichner sind durch Erfolge im Freundeskreis oder Internet oder durch schlichte Naivität verschroben geworden und merken gar nicht erst, dass sie im Grunde noch am Anfang stehen. Es ist dann schwierig mit ihnen zu kommunizieren und ihnen Sachen zu erklären. Man verschwendet Zeit und Energie. Wenn ein Verlag also merkt, dass die Kommunikation mit einem Zeichner schwierig ist, lehnt er ihn manchmal auch ab. Denn hinter einem Verlag stehen natürlich auch Menschen, die Konflikte genauso anstrengend und belastend finden, wie jeder von uns.

Wenn man abgelehnt wird, was macht man dann? Frust und Ärger sind nur destruktiv. Besser ist es, aus der Situation das Beste zu machen. Wenn man Kritik bekommen hat, kann man daran arbeiten und sobald man besser ist, es noch einmal versuchen. Oder, wenn man überhaupt keine Chance sieht, einen Verlag zu überzeugen, kann man es auch einfach selbst versuchen! Wie schon gesagt, die Möglichkeiten sind da! Zeichnet euren Comic und stellt ihn ins Netz. Versucht, ihn selbst zu vermarkten. Lasst ihn drucken und verkauft ihn im Doujinshi-Markt. Fahrt auf Messen und zeigt Präsenz und Engagement euren Lesern gegenüber. Lernt die Leute kennen, die eure Werke lesen! Kommuniziert mit ihnen! Kurz - werdet Profis!

Später könnt ihr es dann immer noch bei einem Verlag versuchen. Aber solange könnt ihr in den Beruf durch Praxis hineinschnuppern, es ausprobieren, euch selbst herausfordern. Das ist in jedem Fall produktiver, als sich selbst zu bemitleiden. Und ein Verlag wird viel eher auf einen Zeichner aufmerksam, der engagiert und selbstbewusst seinen Weg geht. Falls ihr dann noch überhaupt zu einem Verlag wollt, versteht sich. ;)

Ich persönlich bin auch nur bei Tokyopop untergekommen, weil ich damals meinen allerersten, selbst gedruckten und selbst gebundenen Doujinshi "Short Stories" eingeschickt habe. Nur durch meine Eigeninitiative konnte ich meine Bereitschaft, als Zeichner meinen Weg zu gehen, unter Beweis stellen und Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Nur wenn man 100% gibt, kann man auch sagen, dass man alles versucht hat. Wer wirklich Mangazeichner werden will, wird sich durch "Kleinigkeiten", wie eine Absage, nicht abbringen lassen.

Meine Unterstützung auf eurem Weg ist euch sicher. :) Ich werde auch weiterhin meinen "How To"-Bereich ausweiten, damit ihr zumindest eine kleine Hilfe erhaltet. Trotzdem solltet ihr euch nicht zu sehr nach fremden Tipps richten. Versuch und Misserfolg sind immer noch die besten Lehrmeister. Nur eigene Erfahrungen sind wertvolle Erfahrungen. Habt keine Angst vor einer Niederlage. Kalkuliert sie mit ein, aber lasst euch dadurch nicht abschrecken, sondern sorgt vor, dass ihr auch in diesem Fall nicht zu tief fallt, emotional und materiell. Dann kann nichts mehr schief gehen!

Und ich wünsch euch dabei viel Glück!
Eure Menolly